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“Nicht ohne mein Team!” vs. Solopreneurship

Veröffentlicht am 2. Juni 2021

Geschrieben am 2. Juni 2021

Bill Gates und Paul Allen, Steve Jobs und Steve Wozniak oder Larry Page und Sergey Brin haben alle etwas gemeinsam. Sie gründeten Startups, die die Welt veränderten und zu gigantischen Unternehmen wuchsen. Keiner von Ihnen tat dies alleine – sie gründeten die Unternehmen als Team. Sogar der vielleicht umstrittenste Tech-Gründer aller Zeiten, Marc Zuckerberg, gründete Facebook mit seinen Kommilitonen und Mitbewohnern der Harvard University.

In letzter Zeit zeichnet in der Gründerszene sich jedoch zunehmend ein Trend ab, der als Solopreneurship bekannt ist: das alleinige Gründen eines Unternehmens ohne Mitbegründer oder Kollegen.
Doch was steckt eigentlich hinter diesem Hype und kann sowas überhaupt nachhaltig funktionieren?

Was spricht für Solopreneurship?

Obgleich der Begriff Solopreneurship erst seit geraumer Zeit kursiert, gibt es Alleinunternehmer schon seit langer Zeit. Dabei sei jetzt nicht bloß von Freelancern oder selbstständigen Kleinunternehmern gesprochen, sondern auch von ambitionierten Startups und Technologieunternehmen, die jedem etwas sagen. So entwickelte beispielsweise Pierre Omidyar im Jahr 1995 eine Auktionsseite für seine damalige Freundin, die leidenschaftlich Spender-Boxen von PEZ-Bonbons sammelte. Omidyar hatte wohl selbst nicht damit gerechnet, dass dieses Projekt zu einem Unternehmen anwächst, das heute auf der ganzen Welt genutzt wird: eBay.

Auch in der Unternehmer-Literatur finden sich zahlreiche Werke, die speziell auf den Solopreneur-Lifestyle angepasst sind. Darunter befinden sich millionenfach Verkaufte Bestseller wie Tim Ferriss’ 4-Stunden-Woche – eine Hommage an das zeit- und ortsunabhängige Arbeiten, die nicht viel Wert auf Teamwork oder Kollegen legt.

Lauscht man den Stimmen der Szene, so werden häufig die gleichen Gründe für eine Solo-Karriere als Unternehmer genannt:

  • Schnelle und einfache Entscheidungsfindung möglich
  • Keine Kollaboration bedeutet auch keine Politik, kein Streit, keine Ungereimtheiten
  • Man kennt sein Unternehmen von vorne bis hinten – absolute Transparenz
  • Keine Zuständigkeitskonflikte und zeitraubende Absprachen
  • Verzicht auf Kompromisse und ganzheitlicher Fokus auf eigene Vision
  • Flexiblere Einteilung von Arbeitszeit und -aufwand
  • Gewinne müssen nicht geteilt werden
  • Man trägt lediglich für eigene Entscheidungen die Verantwortung
Photo by Kasuma from Pexels

Was spricht für die Gründung im Team?

Die meisten Startups werden heutzutage, so wie schon vor Jahrzehnten, im Team gegründet. Tatsächlich wird man sich sogar schwer tun, unter den heutigen Top-Konzernen der Welt solche zu finden, die nicht im Team gegründet wurden. 

Oft verbindet die Gründer eine gemeinsame Vision oder gar ein gemeinsames Problem, dessen Lösung sie sich zur Aufgabe machen. Im Jahre 1972 zum Beispiel, verließen fünf deutsche Softwareentwickler ihren Arbeitgeber IBM, weil dieser das Projekt der Entwickler, ein softwarebasiertes Buchhaltungssystem, einstellen wollte.
Doch anstatt Trübsal zu blasen gründeten die fünf Entwickler ein eigenes Unternehmen, um ihre Software weiterzuentwickeln.
Das Unternehmen trägt den Namen SAP und ist heute eines der hundert wertvollsten Unternehmen weltweit.

Die Unternehmensgründung als Team bietet viele Vorteile, von denen wir hier lediglich eine Auswahl präsentieren möchten:

  • Es gibt für jedes Thema eine verantwortlichen Experten
  • Risiken und Verantwortungen werden auf mehrere Schultern verteilt
  • Venture Capital Fonds und Gründerförderungen bevorzugen i.d.R. Teams
  • Aufgaben können verteilt bzw. Aufgeteilt werden
  • Man bewältigt mehr Arbeit in weniger Zeit und ist somit schneller
  • Wachstum führt oft unweigerlich zu einem größeren Team
  • Urlaub oder Krankheit bedeutet keinen Totalausfall
Photo by fauxels from Pexels

Fazit

Grundsätzlich lässt sich hier, wie so oft im Leben, keine generelle Aussage treffen. Ob man eher alleine oder doch im Team gründen sollte, hängt zu einem großen Teil von der eigenen Persönlichkeit ab: ist man ein Teamplayer? Oder doch eher der Einzelgänger?

Auch der Gegenstand des Unternehmens spielt hier eine Rolle, ist es doch manchmal gar nicht möglich alle operativen Geschäftsbereiche eines Unternehmens alleine abzudecken.

Sollte man sich jedoch für die Gründung im Team entscheiden, so ist es fundamental wichtig, dass die Chemie zwischen allen Mitbegründerin stimmt und die Zusammenarbeit keine Herausforderung darstellt.

Falls euch interessiert worauf es bei einer Unternehmensgründung sonst noch zu achten gilt, schaut gerne auf unserem Blog vorbei. LAGARDE1 unterstützt dich dabei, das innovative Potenzial deiner technologiebasierten Geschäftsidee zu erkennen oder auszubauen.