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Nicht kleckern, klotzen!

Veröffentlicht am 7. Oktober 2021

Geschrieben am 7. Oktober 2021

Das „Selbstmachen“ als Unternehmensgrundlage

Informiert man sich heutzutage über Startups und die Gründer_innenszene, so stolpert man schnell über horrende Summen an Investitionsgeldern und Finanzierungsrunden. Unternehmen, die noch gar kein wirkliches Wachstum verzeichnen, streichen Beträge in Millionenhöhe ein und stellen hunderte Mitarbeiter an – obwohl sie bislang nur rote Zahlen schreiben.

Allerdings gibt es auch einen anderen, deutlich unabhängigeren Weg des Gründens: das Bootstrapping. Beim Bootstrapping finanzieren die Gründer_innen ihr Unternehmen gänzlich ohne externe Investoren. Bootstrap ist englisch für Stiefelriemen und lässt sich auf eine Redewendung des 19. Jahrhunderts zurückführen, die übersetzt in etwa soviel bedeutet wie „sich am eigenen Stiefelriemen aus dem Sumpf ziehen“.

Innovation auf Augenhöhe

Besonders großen Anklang findet das Bootstrapping in der Szene der sogenannten Maker.Die Maker, zu deutsch „Macher_innen“, das sind Tüftler_innen, Programmierer_innen, Handwerker_innen und Bastler_innen aus aller Welt, die leidenschaftlich Dinge erfinden und bauen. Seien es Apps, SmartHome- Geräte oder Kleidungsstücke – als Maker_in baut, programmiert oder näht man lieber selbst anstatt Ware von der Stange zu kaufen.

Da bei beiden Konzepten vor allem die Unabhängig und Selbständigkeit im Fokus steht, wählen viele Maker_innen den Weg des Bootstrappings um aus ihrer Leidenschaft ein profitables Geschäftsmodell zu entwickeln.

Im Vergleich zur glitzernden Welt der risikofinanzierten Startup-Szene mit ihren großen Werbebudgets ist die Community der Maker und Bootstrapper erfrischend persönlich und bodenständig.

In Internetforen wie ProductHunt oder IndieHackers informieren die Gründer_innen oft selbst über ihre Geschäftsidee und deren Fortschritt, suchen Mitstreiter_innen und Produkttester_innen oder holen sich Feedback von potenziellen Nutzer_innen ein.

Doch man muss nicht unbedingt in den Tiefen des World Wide Web suchen, um erfolgreiche Maker und Bootstrapper zu finden – das Bamberger Unternehmen Feelwoodfurniture ist ein tolles Beispiel direkt vor der Haustür.

Die Manufaktur stellt nachhaltige und hochwertige Kinderspielzeuge und Möbel aus Holz her. Gegründet wurde Feelwoodfurniture von Prisca und Bertram Gärtner, ein Eltern- und Ehepaar, das sich nach der langen Suche nach gesunden, nachhaltigen und pädagogisch wertvollen Spielzeugen kurzerhand dazu entschloss, solche selbst herzustellen.

Blut geleckt?

Wenn dich nun auch das Maker-Fieber gefasst hat, haben wir eine erfreuliche Nachricht für dich! Auf dem Lagarde Campus Bamberg, unweit von der LAGARDE1-Baustelle hat erst vor wenigen Wochen die Offene Werkstatt Bamberg OWBA eröffnet. Die OWBA bietet alles, was das kreative Maker-Herz begehrt – sogar große Kreissägen und Schweißgeräte sind vor Ort. Worauf wartest du also noch? Schau einfach auf owba.de vorbei!

Und falls du deine Idee später bootstrappen möchtest – du weißt wo du uns findest.