Welchen Beitrag kann künstliche Intelligenz in der Medizin leisten? Und vor allem: wie können KI und Ärzte besser zusammenarbeiten? Bettina Finzel forscht an der Universität Bamberg an der Professur für Kognitive Systeme. Ihr Schwerpunkt ist die Schnittstelle zwischen KI und medizinischen Experten: Es geht darum, Entscheidungswege und Diagnosen der KI für Ärzte transparent, nachvollziehbar und korrigierbar zu machen. Für ihre besonderen Leistungen ist sie jetzt für die #KI50 KI-Newcomer*innen in der Kategorie der Lebenswissenschaften nominiert und steht bereits als Finalistin in der Endrunde.
Ab sofort zählt für sie deshalb jede Stimme, denn
Hier
können alle für die Forscherin voten. Die #KI50 KI-Newcomer*innen-Auszeichnung ist ein Projekt der Gesellschaft für Informatik und soll den Blick auf junge und engagierte KI-Forscher*innen werfen und deren herausragenden Beitrag zur Wissenschaft würdigen.
Finzel arbeitet seit 2018 im BMBF-gefördertem Projekt „Transparent Medical Expert Companion“ (TraMexCo). Dort erforscht sie mit ihren Partnern ein intelligentes Diagnoseverfahren im medizinischen Bereich, das für Ärzte und Experten nachvollziehbar und transparent funktioniert. Denn die Voraussetzung für den Einsatz von KI in der Medizin ist, dass medizinische Experten die Diagnosen der KI verstehen und auch korrigieren können.
Die Notwendigkeit des Vorhabens wird an den konkreten Einsatzgebieten klar: Finzel arbeitet daran, dass die KI den Schmerz von Patienten erkennen und klassifizieren kann. Das ist vor allem in Fällen hilfreich, in denen Menschen die ihre Schmerzen nicht selbst mitteilen können. Das entscheidende ist aber die „Zusammenarbeit“ von Menschen und Maschine. Denn erst wenn Ärzte nachvollziehen können, weshalb die KI die Schmerzintensität hoch oder niedrig einschätzt, können sie sich darauf verlassen und darauf aufbauend auch behandeln. Ebenso wichtig ist das interaktive Element: Experten sollen Feedback an die KI geben können. Dieses wird dann mit in das Wissensrepertoire der KI aufgenommen und bei zukünftigen Entscheidungen berücksichtigt. Eine weitere Herausforderung ist die Integration visuellen und sprachlichen Erklärungen, ebenso wie Korrekturen der Klassifikationsentscheidungen. Diese Prozesse erforscht Finzel nicht nur im Bereich der Schmerzanalyse, sondern auch bei der intelligenten Erkennung von Tumoren im Darmgewebe.
Diese Brücke zwischen Informatik und Medizin ist wichtig und zukunftsweisend. Finzels Bemühungen und der Fokus auf dieses sensible und hochkomplexe Thema werden mit ihrer Nominierung honoriert. Die Forscherin hat es mit ihrer Arbeit bereits bis in die Endauswahl der KI*-Newcomer*innen für den Bereich Lebenswissenschaften gekommen – das allein ist schon eine starke Leistung, die ein „Thumbs-Up“ einfordert. Sie hat ihre Arbeit getan, jetzt braucht sie nur noch unsere Stimme!
Hier geht es zum Voting: