Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Darum ging es in der Keynote von Professor Harald Welzer während des ausgebuchten IT-Unternehmerevents im Schloss Thurnau. Angeregte Diskussionen und Networking.
Das IT-Unternehmerevent gehört zu den Höhepunkten für Unternehmer und Entscheidungsträger in Oberfranken. In diesem Jahr war es dem IT-Cluster Oberfranken e.V. gelungen, den renommierten Sozialpsychologen und Verleger Professor Dr. Harald Welzer für die Keynote zu gewinnen. Seine These: Der Homo Oeconomicus habe ausgedient. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher lernten neue Perspektiven zum Thema Nachhaltigkeit kennen und erlebten einen anregenden Austausch im Schloss Thurnau.
Das IT-Unternehmerevent gehört zu den Höhepunkten für Unternehmer und Entscheidungsträger in Oberfranken. In diesem Jahr war es dem IT-Cluster Oberfranken e.V. gelungen, den renommierten Sozialpsychologen und Verleger Professor Dr. Harald Welzer für die Keynote zu gewinnen. Seine These: Der Homo Oeconomicus habe ausgedient. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher lernten neue Perspektiven zum Thema Nachhaltigkeit kennen und erlebten einen anregenden Austausch im Schloss Thurnau.
„Wir wollen mit dem IT-Cluster Zukunftsthemen sichtbar machen und die Vernetzung in Oberfranken vorantreiben“, sagte der Vorsitzende des IT-Clusters Hans Ulrich Gruber. Ein Beitrag dazu sei das IT-Unternehmerevent in Thurnau. In stilvoller Atmosphäre hörten die anwesenden Mitglieder, Gäste und Partner des IT-Clusters den Vortrag von Professor Harald Welzer. Der rein wirtschaftlich denkende und handelnde Mensch, „der homo oeconomicus“, ist überholt, so seine These. Stattdessen müssen wir neue positive Visionen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln.
„Es hat selten eine Gesellschaft gegeben, in der die Handlungsmöglichkeiten so frei waren, wie heute“, sagte Professor Welzer. „Wer sagt, ich kann nichts ändern, verkauft sich unter Wert!“ Der Mitbegründer und Direktor von „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“ und Herausgeber des Magazins „FUTURZWEI“ hat die klassische Hochschullaufbahn verlassen. Er wollte nach den Erkenntnissen seiner Forschung handeln und konkret zu einer solchen positiven Veränderung beitragen. In „FUTURZWEI“ erscheinen daher unter anderem auch „Geschichten über das Gelingen“.
Die negative Kommunikation und die Bewusstseinsbildung, „dass wir auf eine Katastrophe zusteuern“, habe nicht zu einem geringeren Ressourcenverbrauch geführt. Stattdessen sei 2018 ein Rekordjahr der Emissionen gewesen ebenso wie die Jahre zuvor. Professor Welzer erklärt dies auch mit der Endzeitstimmung: Wenn die Erde und die darauf lebenden Arten schon bedroht seien, entstehe die Stimmung, alles noch schnell sehen und erleben zu wollen. Deshalb sei es wichtig, positive Zukunftsvisionen zu entwickeln, die nicht nur von Verzicht geprägt seien. Exemplarisch sprach er über autofreie Städte. „In München sind über 12 Prozent der Fläche für Parkplätze verbraucht und 47 Prozent der Fläche versiegelt.“ Würde der öffentliche Nahverkehr intelligent und ein Großteil der Flächen frei, stünde mehr Wohnfläche zur Verfügung und es wäre möglich „attraktive Orte der Begegnung zu schaffen“.
In der anschließenden Diskussion, moderiert von Professor Dr. Andreas Heinrich von der Universität Bamberg vom Lehrstuhl Medieninformatik, ging Professor Welzer auch auf das Thema Digitalisierung ein. Wie bei jedem größeren Fortschritt sei es wichtig, erst einmal den Nutzen und die Richtung zu definieren und in eine gesellschaftliche Diskussion zu kommen. Nach dem Vortrag und der spannenden Frage- und Antwortrunde hatten die Gäste zahlreiche Perspektiven auf das Thema Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft geworfen und ein spannendes IT-Unternehmerevent erlebt. Beim anschließenden Networking gab es reichlich Gesprächsstoff und viele Komplimente für die gelungene Veranstaltung.
„Ein Dank geht an dieser Stelle auch an die Mitveranstalter, die bayme vbm, LAGARDE1, die Sparkassen in Oberfranken und die Gesellschaft für Informatik sowie an das Gründerland Bayern und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Ohne deren Mitwirken und Unterstützung – und das schon seit vielen Jahren – wäre das IT-Unternehmerevent nicht möglich gewesen“, so Hans Ulrich Gruber.