Der neue Deutsche Startup Monitor 2025 ist da – und zeigt: Deutschlands Startup-Szene bleibt dynamisch, innovativ und widerstandsfähig, auch wenn das wirtschaftliche Umfeld herausfordernd bleibt.
Hier sind die spannendsten Erkenntnisse für Gründer:innen, Startups und alle, die es werden wollen.
Deutschland holt auf – Gründer*innen sehen den Standort positiv
Fast 40% der Gründer:innen schätzen Deutschland mittlerweile attraktiver als die USA ein. Im europäischen Vergleich sehen sogar über 60% den Standort Deutschland vorne.
Das zeigt: Die Gründungskultur wird stärker – und internationale Konkurrenz muss sich warm anziehen.
KI ist der größte Wachstumstreiber
Künstliche Intelligenz ist 2025 kein Trend mehr, sondern zentraler Bestandteil von fast der Hälfte aller Startups (45,1%).
Investitionen in KI-Startups haben stark zugenommen, und immer mehr junge Unternehmen nutzen die Technologie, um Produkte zu entwickeln, Prozesse zu automatisieren und effizienter zu skalieren.
„Was im Bereich KI gerade passiert, verändert alles – und wir stehen erst am Anfang.“
– Malte Kosub, CEO Parloa
DeepTech prägt die Zukunft
11% der Startups gelten als DeepTech-Unternehmen, doch über 30% sehen sich selbst als Teil dieses Sektors. Das zeigt: Forschung, Wissenschaft und Unternehmertum wachsen enger zusammen. Besonders stark ist das in den Bereichen Energie, Fusionsforschung und Life Sciences sichtbar.
Finanzierung bleibt Herausforderung – aber mit Lichtblicken
Der Kapitalmarkt erholt sich langsam: 2025 flossen rund 8 Milliarden Euro in deutsche Startups. Trotzdem liegt Deutschland bei VC-Investments international nur auf Platz 18 – weit hinter den USA und Nachbarländern wie Frankreich oder den Niederlanden. Viele Gründer:innen setzen deshalb wieder stärker auf Bootstrapping oder staatliche Fördermittel.
Förderung und Hochschulen bleiben zentrale Bausteine
Über 50% der Gründer:innen erhielten Unterstützung von Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, etwa durch Gründungszentren, Netzwerke oder Programme wie EXIST. Auch staatliche Förderungen spielen eine Schlüsselrolle: 45% der Startups nutzen sie bereits – am häufigsten Gründungsstipendien und Innovationszuschüsse. Alle Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten für Startups und angehende Gründer.innen in Bamberg und der Region findest du übrigens hier. Was viele aber bemängeln: zu viel Bürokratie bei Antragstellung und Abwicklung.
Kooperationen mit Corporates brechen ein
Nur noch 56% der Startups arbeiten mit etablierten Unternehmen zusammen – ein deutlicher Rückgang.
Dabei ist genau diese Zusammenarbeit entscheidend, um Innovation in die Breite zu bringen. Der Appell des DSM: Mehr Mut zu Kooperationen, Übernahmen und gemeinsamer Innovation.
Mehr Gründerinnen – aber noch viel Luft nach oben
Der Frauenanteil unter Startup-Gründer:innen ist 2025 leicht auf 19,8% gestiegen – nach einem Rückgang im Vorjahr. Das ist ein positives Signal, aber von echter Gleichstellung ist das Ökosystem noch weit entfernt. Mentoring, Netzwerke und familienfreundliche Strukturen bleiben zentrale Hebel für mehr Diversität.
Nachhaltigkeit bleibt wichtig – auch wenn das Label sich verändert
Zwar ordnen sich weniger Startups explizit der „Green Economy“ zu, aber immer mehr messen ihre Nachhaltigkeitswirkung anhand klarer KPIs (38,8%). Das zeigt: Nachhaltigkeit wird weniger vermarktet, aber stärker umgesetzt.
Fazit: Momentum nutzen
Der Startup Monitor 2025 macht deutlich: Trotz Unsicherheit, Kapitalengpässen und wirtschaftlicher Zurückhaltung hat Deutschland das Potenzial zur echten Startup-Nation.
Was es jetzt braucht, sind:
- bessere Finanzierungsbedingungen,
- mehr Kooperation zwischen Startups, Mittelstand und Industrie,
- sowie der Mut, Innovation zu fördern – statt sie zu verwalten.
Deutschland hat die Ideen, Talente und Technologien. Jetzt gilt es, das Momentum zu nutzen.