Zum dritten Mal haben Christian Schieber von bytabo® und Tobias Leisgang von CompanyPirate zusammen mit LAGARDE1 einen Brown Bag Lunch organisiert. Wieder passend zur Mittagszeit wurde diesmal über das Thema „Unternehmertum in unsicheren Zeiten“ gesprochen, welches zurzeit branchenübergreifend viele Menschen beschäftigt. Um etwas sanfter in dieses doch eher bedrückende Thema einzusteigen, begann das Online-Event mit einem kleinen Spiel. Dabei sollten sich die Teilnehmer*innen eine virtuelle Brown Bag zuwerfen und sagen, was ihnen zum Thema Unternehmertum in unsicheren Zeiten einfällt. Das funktionierte überraschend gut in Zoom! Danach ging es auch schon direkt los mit dem ersten Impulsvortrag:
Tobias Leisgang hat zum Thema „Effectuation“, einer Entscheidungslogik, die nicht auf vergangenheitsbezogenen Daten setzt, eine ganz besondere Präsentation gehalten: Und zwar mit der „Pecha Kucha-Methode“ (japanisch für „plaudern“). Dabei hat der/die Speaker*in insgesamt 20 Folien zur Verfügung, ohne Text, nur mit Bildern und für jede Folie nur 20 Sekunden Zeit zum Präsentieren. Aber was hat Effectuation mit „Unternehmertum in unsicheren Zeiten“ zu tun? Nun ja, die aktuelle Corona-Lage beweist, dass es schwierig ist, auf Daten oder Erfahrungen zurückzugreifen, da wir uns in einer bisher unbekannten Situation befinden. Und genau hier könne Effectuation als eine Art „Mindset“ helfen, da die Zukunft nicht vorhergesagt werden muss, sondern selbst bestimmt wird, so Leisgang.
Es ging weiter mit dem zweiten Input: Ein Live-Talk zwischen Max Dahmer von LAGARDE1 und Hellen Oppelt, Gründerin vom Café Stadtproviant. Primär ging es um ihren persönlichen Umgang mit der Corona-Situation als Unternehmerin. Vor allem der Blick nach links und rechts, zu anderen Selbstständigen und ihrem Umgang mit den Veränderungen, habe ihr weitergeholfen: „Wir sitzen alle in einem Boot und jeder hat versucht, das Beste aus der Situation zu machen“, so Oppelt. Als Idee, wie das Geschäft auch während der Krise am Laufen gehalten werden könne, kam ihr das Ausliefern einer Frühstücksbox. Diese gab es bisher in Bamberg noch nicht, doch würde die Idee hier funktionieren?
Ja, erzählte Oppelt, das hätte sich sehr schnell gezeigt. Die Teilnehmer*innen hörten ihr gespannt zu und hatten am Ende die Möglichkeit, Fragen an die Speakerin zu stellen. Oppelt‘s größtes Learning in dieser Zeit ist, „dass es irgendwie immer weiter geht“. Es funktioniere nicht immer alles reibungslos, aber mit guter Vorbereitung und Aufgabenverteilung lässt sich sogar ein Umzug während der Corona-Pandemie bewältigen: Das neue Café Stadtproviant findet sich nämlich bald in der Austraße wieder. Und dort soll die Frühstücksidee weitergeführt werden.
Für die letzten knapp 30 Minuten hatten die Teilnehmer*innen die Chance, zwischen drei vertiefenden „Breakout Sessions“, also virtuelle Kleingruppen, auszuwählen: Session#1 „Start-now“ mit der Frage, warum genau jetzt der Zeitpunkt sei, um zu gründen; #2 „Struggleright“ mit einem Austausch über Konzepte, die in diesen schwierigen Zeiten helfen könnten oder #3 „Make decisions“, in der die Effectuation-Methode auf Praxisbeispiele der Teilnehmenden angewandt wurde.
Dieser Brown Bag Lunch war eine spannende und konstruktive Veranstaltung, die den Anschein erweckte, sich trotz der Distanz nahe zu sein. Warum nicht während der Mittagspause inspiriert werden und sich vernetzen? Wir bedanken uns nochmal bei allen Speaker*innen und Teilnehmer*innen und freuen uns auf den nächsten virtuellen Brown Bag Lunch am 03.07. von 12 bis 13 Uhr.