Digitales Gründerzentrum und neues Stadtquartier
Die Bauarbeiten für den neuen Lagarde-Campus auf dem ehemaligen Kasernengelände im Osten Bambergs sind in vollem Gange. Die Entstehung des neuen Stadtquartiers reiht sich ein in die lange Geschichte des Geländes.
Teil 1: Geschichte des Lagarde-Geländes
Bamberg als Garnisonsstadt
Bereits in seiner Zeit als Hochstift war Bamberg eine Garnisonsstadt. Neben einer Haupt- und Residenzstadt eines geistlichen Fürstentums war es zudem Standort fürstbischöflicher Infanterie- und Kavalleriekontingente. Durch die Säkularisation 1802/03 wurde Bamberg die Funktion als Residenzstadt abgesprochen und wurde zusätzlich durch die Verlegung der Regierung für den Obermainkreis nach Bayreuth zur einfachen Provinzstadt. Aufgrund wirtschaftlicher Interessen und kommunalen Selbstbewusstseins gab es daraufhin unter anderem Forderungen nach einer neuen Garnison, welche schlussendlich in der Unterbringung von Truppen des bayerischen Militärs Anfang des 19. Jahrhunderts mündeten. Die Soldaten wohnten vor allem in bereits bestehenden Gebäuden, die früher geistlichen Zwecken dienten.
Bau von Kasernen
Als weitere Unterbringungsmöglichkeit wurden allerdings auch mehrere Kasernen neu gebaut. Neben anderen Truppenstandorten entstand von 1890 bis 1893 eine Infanteriekaserne, die (heutige) Lagarde-Kaserne. Im Jahr 1918 waren dort Teile des Reiterregiments sowie Teile der Landespolizei untergebracht. 1935 diente die neu errichtete Panzerkaserne als Unterkunft für Artillerie- und Panzerregimente, bevor anschließend ab 1945 und ab 1972 mehrere Regimente der US-Army dort stationiert wurden.
Abzug der US-Truppen aus Bamberg
Am 12. September 2014 folgte nach 69-jähriger Nutzung der Lagarde-Kaserne durch das amerikanische Militär das Ende der Stationierung der US-Truppen in Bamberg. Damit war Bambergs Geschichte als Garnisonsstadt seit dem 16. Jahrhundert beendet.