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Von small talk bis zu BIG DATA

Veröffentlicht am 22. Oktober 2019

Geschrieben am 22. Oktober 2019

Digitalisierungstag für das oberfränkische Handwerk vom Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) und der HWK für Oberfranken am 20.09.2019 im IGZ Bamberg

Gut 120 oberfränkische Handwerkerinnen und Handwerker besuchten den 2. Digitalisierungstag, den das KDH und die HWK für Oberfranken im Bamberger IGZ organisierten.Großes Interesse riefen handwerkstaugliche VR-und AR-Anwendungen hervor. Fotos: R. Rinklef

Augmented Reality-Anwendungen und Bratwursthotel, offene im Internet einsehbare Systeme und rechtliche Fallstricke bei Social Media-Aktivitäten, Cyber-Sicherheit und Suchmaschinenmarketing –der 2. Digitalisierungstag des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk (KDH) und der Handwerkskammer für Oberfranken zeigte die ganze Bandbreite der Themen auf, die mit der Digitalisierung des Handwerks einhergehen. Der Fachtag mit Vorträgen, Workshops, Demonstrationen und einer Ausstellung zogam bundesweiten Tag des Handwerks rund 120 Handwerkerinnen und Handwerker ins IGZ nach Bamberg.

Der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, an der das Schaufenster Fertigung und Automatisierungstechnologien des KDH angesiedelt ist, skizzierte in seiner Begrüßung die Unterschiede, die im Handwerk im Bereich der Digitalisierung vorhanden sind. „Häufig sind wir bei Werkzeugen und Technologien, die wir für unsere tägliche Arbeit benötigen, vorne bei den Entwicklungen dabei“, sagte Thomas Zimmer. Aber innerhalb des Betriebs die eigenen Prozesse und Abläufe, die Verwaltung und Automatisierung anzugehen –dafür fehle vielfach die Zeit oder der finale Anstoß.

Anstöße bot der Digitalisierungstag den Besuchern reichlich. Bei den Vorträgen ging es sowohl um konkrete Praxisanwendungen als auch um rechtliche und technische Grundlagen. „Erfolgsrezept Internet –small talk statt BIG DATA“ hat Metzgermeister Claus Böbel (Rittersbach) seine Präsentation überschrieben und er setzte klar einen Kontrapunkt zu gängigen Webkonzepten. „Ich habe zwar einen Webshop und natürlich muss der, wie auch die Webseite funktionieren. Ich investiere aber nicht in Advertising oder Optimierung. Ich investiere online und in den Social Media lieber Zeit und Persönlichkeit.“ Wie diese Investition rechtssicher abzuwickeln sind, ergänzte Rechtsanwältin Sabine Reimann vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover. Sie zeigte die wichtigsten rechtlichen Fallstricke auf, gab den Teilnehmer vor allem aber auch Tipps und Tricks für die praktische Umsetzung an die Hand, in welchem Rahmen man sich als Unternehmen bewegen könne. Ihr wichtigster Appell: „Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass die Mitarbeiter nicht ihr privates Handy für dienstliche Zwecke nutzen.“

Systematischer IT-Schutz Um Sicherheit anderer Art und um Lücken, die sich Angreifern bieten, ging es in den Vorträgen von Peter Danil vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und von Immanuel Bär von der ProSec GmbH. Danil stellte vor allem den vom BSI und ZDH (Zentralverband des deutschen Handwerks) erstellten Routenplaner vor, der Handwerksbetriebe Anleitungen gibt, wie sie systematisch zu einem IT-Grundschutz gelangen. Danil: „Wenn Sie sich für eine für Sie passende Route mit dem entsprechenden Einstiegszenario entscheidenhaben, führt Sie diese Route durch den gesamten, notwendigen Prozess.“ Warum eine Investition in Cyber-und IT-Sicherheit Sinn macht, machte wiederum „Berufshacker“ Immanuel Bär plastisch deutlich. „Ganz wichtig ist, dass jeder von Euch versteht, dass auch Eure Daten, die Ihr selbst vielleicht gering schätzt und als nicht in Gefahr, für Cyber-Kriminelle von Interesse sind. Weil sie damit sehr gute Geschäfte machen können.“

Nutzen durch VR und AR Den Reigen der Vorträge, die parallel zu den Workshops und einer Fachausstellung angeboten wurden, schloss Rainer Holtz ab, der am Bundestechnologiezentrum für Elektro-und Inforationstechnik (BFE) in Oldenburg Projektleiter des KDH-Schaufensters Informations-und Kommunikationstechnologien ist. Er weitete den Blickdafür, dass längst nicht nur Smartphones und Tablets zu mobilen Endgeräten gehören. Sondern auch VR-(Virtuell Reality) oder AR-Brillen (Augmented Reality) und deren Anwendungen, die vor allem den Kunden einen Nutzen bieten. „Es ist schlicht etwas ganz anderes, ob der Kunde die Fliesen für sein Bad anhand einer Musterfliese aussuchen soll, oder ob er dank der AR-Technologie sehen kann, wie sein künftiges Bad mit dieser Fliese aussehen wird.“

Bei Rückfragen wenden Sie sich gern an: Michaela Heimpel – Leitung Unternehmenskommunikation

HWK für Oberfranken, Kerschensteinerstraße 7, 95448 Bayreuth

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